Oberes Hausfeld E1

Architekt: Jadric Architektur ZT GMBH
Projekt: geförderter Wohnbau
Jahr: 2022
Projektteam: Nikolaus Punzengruber, Jakob Mayer, Nerea Garcia, Maximilian Krankl, Byonghun Lee
Bauträger: SCHWARZATAL – Gemeinnützige Wohnungs- & Siedlungsanlagen GmbH
Landschaftsplanung: Carla Lo Landschaftsarchitektur
Statik + Bauphysik + Prüfingenieur: dsp – dorr schober und partner
HKLS + Elektroplanung: BPS Engineering
Brandschutz: Hartisch GmbH
Versickerungsplanung: Team Kernstock ZT GmbH
Visualisierungen: Claudio Anderwald Computer Graphic
Zeichnungen, Grafiken und Modellbau: Jadric Architektur ZT GmbH

Perspektive Grätzlplatz

Das Haus soll die hybriden Stadthausmodelle der Gründerzeit aufgreifen und gerade diese Offenheit und Möglichkeit der Individualität in den Wohnungen widerspiegeln. Im Vordergrund steht dabei die Alltagstauglichkeit. Gerade in Zeiten, in denen eine Vermischung von unterschiedlichen Nutzungen wie Wohnen und Arbeiten immer öfter notwendig ist, müssen Wohnungen diesen Spielraum ermöglichen und auf zukünftige Veränderungen reagieren können. Nutzungen überlagern sich und finden oft gleichzeitig statt – Wohnungen brauchen somit eine Flexibilität und Variabilität die sich täglich auf die nicht voneinander unterscheidbaren, fließenden ineinandergreifenden Tätigkeiten von den Bewohnern anpassen. Die Struktur soll somit den unterschiedlichen Nutzungszwecken und Änderungen durch die Bewohner dienen, ohne sich selbst zu wandeln. Es soll die Möglichkeit geboten werden, dass räumliche Organisationen im Sinne der differenzierten Nutzung vom Bewohner frei interpretiert werden können. Der Raum soll von ihnen gedacht, erfahren, erlebt und verändert werden. Charakteristische Eigenschaften der Wohnungen und Räume sollen jedoch auch bei Veränderungen erhalten bleiben um die Identität des Gebäudes zu wahren.

Grundriss Regelgeschoss

Diese Struktur der Offenheit und Polyvalenz wird in den Wohnungen durch Möglichkeitsfelder geschaffen. Räume können durch zweiflügelige raumhohe Türen verbunden oder getrennt werden und als Arbeitsbereich, Wohnbereich, Schlafbereich benutzt werden. Dadurch gewinnen vor allem die B-Wohnungen an Großzügigkeit. Der Wohnraum kann mit einem weiteren Zimmer tagesabhängig mit einem Arbeitsbereich, Spielbereich, Lernbereich, etc. erweitert oder getrennt genutzt werden. Die direkt an der Fassade platzierte Sitzbank ermöglicht unterschiedliche Nutzungsszenarien in den Wohnküchen. Unterschiedliche Nutzergruppen sollen die erwarteten Funktionen vorfinden und gleichzeitig die Möglichkeit für die Aneignung und Anpassung für unterschiedliche Bedürfnisse erhalten. Wohnungsgrößen mit ein bis vier Zimmern verstärken die soziale Durchmischung und Vielfalt.

Großzügige Durchblicke – Fließender innen und Außenraum
Räumliche betonte Wohn- und Arbeitszone an der Fassade

Einen weiteren Mehrwert stellt der großzügige private Balkon jeder Wohnung dar. Die verschiedenen Elemente in reliefartigen, hierarchisch differenzierten Schichten der Fassade verstärken die Qualität dieser Außenräume. Die vorgelagerten Pflanztröge in Kombination mit Rankgerüsten in der ersten Reliefschicht erzeugen ein gewisses Maß an Privatheit mit Bezug zur Natur und schaffen ein angenehmes Wohnklima.

Ausblick auf den begrünten Privatbalkon

Die großzügigen gemeinschaftlichen Raumangebote im Erdgeschoss, sowie der überdachte Freibereich („Stadtloggia“) und die zum Grätzlplatz orientierte Dachterrasse werten die Wohnungen zusätzlich auf. Mit den vorgeschlagenen Räumen soll keine finale Antwort auf die Anforderungen der Bewohner gegebenen werden, vielmehr sollen Grundlagen und Potenziale auch für zukünftige Nutzungen geschaffen werden. Eine zweigeschossige Grätzlwerkstatt, ein Home-Office Bereich und eine Gemeinschaftsküche stellen gemeinschaftliche Erweiterungen der Wohnungen dar. Die Pflanztroge auf der großzügigen Dachterrasse laden zum Urban Gardening ein. Die Beziehung der räumlichen und funktionalen Struktur der Stadt und des Gebäudes sollen verstärkt und spürbar werden. Die Grünflächen im gemeinsamen Innenhof mit Kleinkinderspielplatz und Kinder- und Jugendspielplatz bieten eine hohe Nutzungsvielfalt und Erholungsmöglichkeit. Weitere zusätzliche Flächen für die kompakten Wohnungen werden durch Einlagerungsmöglichkeiten sowie Fahrradabstellplätzen im Keller geschaffen.

Perspektive Südwest

Wohnungstypologien

Wohnung Typ A
Wohnung Typ B
Wohnung Typ C
Wohnung Typ D